6.2.2024
Die pure Erfrischung: Pfefferminze wirkt angenehm kühlend und belebend. Doch nicht nur in Sommer-Getränken und Pfefferminztees – auch als Heilpflanze hat sie eine wohltuende Wirkung und hilft bei unterschiedlichsten Beschwerden. Zum Beispiel ist Pfefferminze bei Kopfschmerzen, Reizdarm, Verdauungsstörungen oder Atemwegserkrankungen ein bewährtes Mittel zur Linderung. Verantwortlich für den Effekt ist das Pfefferminzöl, das schon beim Reiben der Blätter seinen charakteristischen Duft verbreitet. Auf dieser Seite erfahren Sie alles über die gesundheitsfördernde Wirkung der Pfefferminze.
Kapitelübersicht
Die Pfefferminze kommt ursprünglich aus Ostasien und bevorzugt feuchte und sonnige Orte. Heute wächst sie aber auch wild in weiten Teilen Europas. Die Pflanze wird bis zu 1 m hoch und bildet von Juli bis September ährenartige, lilafarbene Blütenstände aus. Die Pfefferminze zeichnet sich neben dem typischen Aroma durch die kantigen und haarigen Stängel sowie die gezähnten Blätter aus, die oft violette Blattlinien haben.
Bereits in der Antike und im Mittelalter wurde die Pfefferminze als Heilpflanze verwendet, unter anderem, um die Luft im Krankenzimmer durch das erfrischende Aroma zu reinigen. Heute ist die Pfefferminze eine der wichtigsten Heilpflanzen für Magen-Darm-Beschwerden wie Reizdarm, sowie für Kopfschmerzen und Atemwegserkrankungen. Die Wirkung der Pfefferminze wird als krampflösend, schmerzstillend und ausgleichend beschrieben. Zudem zeigt sie schleimlösende und antibakterielle Eigenschaften, die bei einer Erkältung die Atemwege befreien. Für die heilende Wirkung ist das Pfefferminzöl verantwortlich, das einen großen Anteil an Menthol enthält.
Name:
Pfefferminze (Menta piperita)
Verwendete Pflanzenteile:
Blätter
Wirkstoffe:
Ätherisches Pfefferminzöl, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Enzyme, Flavonoide
Wirkung:
Krampflösend
• Ausgleichend
• Lindert Schmerzen
• Antibakteriell
• Schleimlösend
• Fördert den Gallenfluss
Hilft bei:
Kopfschmerzen, Migräne, Reizdarm, Magen- und Darmbeschwerden, Magenkrämpfen, Übelkeit, Atemwegserkrankungen
Anwendung:
Innerliche Anwendung mit verdünntem Pfefferminzöl oder als Tee; äußerliche Anwendung mit verdünntem Pfefferminzöl
Bei Kopfschmerzen, vor allem den weitverbreiteten Spannungskopfschmerzen, kann Pfefferminzöl Linderung bringen. Als natürliches Schmerzmittel ist es besonders verträglich und wirkt durch äußerliche Anwendung: Pfefferminzöl wird tropfenweise auf Stirn und Schläfen aufgetragen oder einmassiert, woraufhin das im Öl enthaltene Menthol ein Kältereiz auslöst. Dieser verringert das Schmerzempfinden, vermutlich indem die Schmerzrezeptoren blockiert werden. Zusätzlich lindert das Pfefferminzöl die Kopfschmerzen mit seinem muskelentspannenden Effekt.
Die Wirkung von Pfefferminzöl gegen Kopfschmerzen wurde in medizinischen Studien nachgewiesen. [1; 2] In diesen kam eine alkoholische Lösung mit Pfefferminzöl zum Einsatz. Als einfaches Hausmittel können jedoch auch ein paar Tropfen Pfefferminzöl mit einem Trägeröl (z. B. Kokosnussöl, Olivenöl) oder mit Wasser vermischt angewendet werden.
Bei Atemwegserkrankungen und Husten wird Pfefferminzöl traditionell eingesetzt, um für einen freien Atem zu sorgen. Der Inhaltsstoff Menthol wirkt lösend auf festsitzenden Schleim in den Bronchien und Nebenhöhlen. Der Schleim kann folglich abgehustet werden, wodurch der Husten gestillt und die Atemwege wieder befreit werden. Außerdem hilft Pfefferminzöl dank seiner antibakteriellen Wirkung, Krankheitserreger zu bekämpfen.
Auch für die Pflege von Haar und Haut wird Olivenöl eingesetzt. Denn das Öl spendet Feuchtigkeit und wirkt zudem entzündungshemmend durch den Inhaltsstoff Oleocanthal. So hilft Olivenöl der Haut unter anderem bei Reizungen, Entzündungen, Trockenheit, Dehnungsstreifen oder kleinen Wunden. Zur Hautpflege sollte es reichlich auf die betroffenen Bereiche aufgetragen und leicht einmassiert werden.
Die krampflösende Wirkung von Pfefferminzöl hilft gegen viele Magen-Darm-Beschwerden wie Reizdarm oder Blähungen. Die Wirkstoffe entspannen die Muskulatur der Darmwand und wirken ausgleichend für den Verdauungstrakt. Zudem unterstützt Pfefferminze die Verdauung, indem sie das Entweichen von angestauten Gasen erleichtert. Damit lindert es auch durch einen Blähbauch verursachte Schmerzen im Magen-Darm-Trakt. Insbesondere die Wirkung von Pfefferminzöl gegen das Reizdarm-Syndrom wurde in Studien erforscht und mehrfach belegt. [3]
Zur Anwendung von Pfefferminze gegen Reizdarm oder andere Verdauungsbeschwerden eignen sich Kapseln mit Pfefferminzöl oder die direkte Einnahme von verdünntem Pfefferminzöl. Pfefferminztee enthält deutlich kleinere Mengen der Wirkstoffe, kann aber lindernd auf die Verdauungsbeschwerden wirken.
Bei der Anwendung von Pfefferminzöl gilt die goldene Regel für ätherische Öle: Niemals unverdünnt anwenden. Sowohl für die innerliche als auch die äußerliche Anwendung sollte Pfefferminzöl immer mit einem Trägeröl oder Wasser verdünnt werden. Schon 8 Tropfen ätherisches Öl auf 20 ml Trägerflüssigkeit (ca. ein Schnapsglas voll) sind ausreichend. Außerdem sind nicht alle ätherischen Öle für die innerliche Anwendung geeignet, hier sollte auf eine reine Qualität und die Anwendungshinweise geachtet werden. Die wirksamste Anwendung von Pfefferminze bei Atemwegserkrankungen und Husten ist das Inhalieren von Pfefferminzöl. So gelangen die Wirkstoffe direkt in die Atemwege.
Zum Inhalieren ein paar Tropfen Pfefferminzöl in erhitztes Wasser geben. Anschließend den Kopf mit einem Tuch abdecken und mit 20-30 cm Abstand über das Bad beugen. Dann 5-10 Minuten entspannt ein- und ausatmen. Auch ein Inhalationsgerät kann verwendet werden.
Der Gehalt der Wirkstoffe in getrockneten Pfefferminzblättern, die für Tee verwendet werden, kann stark variieren – je nach Verarbeitungsweise, Sorte, Anbaugebiet und Erntezeitpunkt. Sie sind aber in jedem Fall deutlich geringer konzentriert als in Pfefferminzöl. Für eine wirksame Anwendung bei Kopfschmerzen oder Problemen mit der Verdauung sind daher Pfefferminzöl oder Pfefferminzöl-Präparate und -Extrakte besser geeignet.
Bei Säuglingen und kleinen Kindern ist die Anwendung von ätherischen Ölen nicht empfohlen, da es zu heftigen Reaktionen in den Atemwegen kommen kann. Auch Personen mit Vorerkrankungen, insbesondere bei Problemen mit der Gallenblase oder der Leber gilt Vorsicht. In beiden Fällen ist es wichtig, eine mögliche Anwendung zuvor mit einem Arzt zu besprechen.
[1] https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs001150050040
[2] https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00482-016-0109-6